Der bisherige Garten mit Wohnhaus und Scheune befindet sich innerhalb der rot markierten Fläche.
Auf der gelb markierten Fläche entsteht das Projekt das ich ihnen vorstellen möchte.
Die Wiese wird nur noch zwei Mal im Jahr gemäht. Die erste Mahd erfolgt Ende Juni, Anfang Juli, die zweite Ende August, Anfang September. Auf diese Weise wurden Wiesen über Jahrhunderte hinweg gemäht. So konnten sich artenreiche Magerwiesen entwickeln, die es heute so gut wie nicht mehr gibt.
Im Abstand von einigen Jahren werden mehrere dreireihige Hecken entstehen mit einem etwa 2m breiten Krautsaum, der nur alle zwei bis drei Jahre gemäht wird. Der Saum, der die Hecken umgibt, ist ebenso wichtig wie die Hecke selbst. Er bietet vielen Tieren Schutz, Nahrung und Lebensraum. Zwischen den Wildhecken möchte ich noch einige Weiden pflanzen. Sie dienen den Bienen im zeitigen Frühjahr als dringend benötigter Pollenspender. In die Wiese wird der Klappertopf eingesät. Der Klappertopf ist ein Halbschmarotzer. Er ernährt sich von bestimmten Gräsern, die dann über mehrere Jahre verkümmern und schliesslich ganz verschwinden. Somit wird die Wiese durch den Einsatz des Klappertopfs auf natürliche Art ausgemagert.
Auf dem gesamten Wiesenstück werden noch etwa 20 hochstämmige Obstbäume gepflanzt. Gepflanzt werden neben Apfelbäumen auch Birnen, Zwetschgen und
Kirschbäume, überwiegend alte Sorten.
Im Übergangsbereich zwischen dem bestehenden Garten und der Wiese habe ich bereits zwei etwa 3 m breite Streifen angelegt. Auf dem einen kürzeren
Streifen wurde der Schmetterlings-und Wildbienensaum von Rieger Hoffmann eingesät, auf dem anderen, längeren Streifen, die Mischung Artenreiche Mähwiesen der
Firma Wiesendrusch Oberrheingraben. Ich hoffe, dass sich die Pflanzen von den Streifen aus in die doch recht artenarme Wiese ausbreiten.
Des Weiteren werden noch Ast- und Steinhaufen auf der Wiese platziert, als Versteck und Lebensraum für Kleinsäugetiere, Reptilien und Insekten.
Ebenfalls werden noch einige Altgrasstreifen entstehen. Mit ihnen lässt sich die Artenvielfalt nochmals steigern.
Um mehr über die Wichtigkeit von Altgrasstreifen zu erfahren, klicken Sie bitte auf das PDF.
Durch die Vergrösserung des Gartens um das Dreifache, kann ich auch Arten unterstützen, die einen grösseren Lebensraum mit verschiedenen Strukturen beanspruchen.
Die ersten beiden Wildhecken sind angelegt. Die erste hat eine Länge von 40m. Die zweite ist etwa 20m lang. Gepflanzt habe ich acht verschiedene Straucharten: Gemeine Heckenrose, Gemeiner Liguster, Eingriffliger Weissdorn, Schlehe, Kartoffelrose, Kreuzdorn, Wolliger Schneeball und die Purpurweide.
Die Pflanzen werden immer in einzelnen Gruppen gepflanzt, im Abstand von etwa 1m. Halbschatten- oder schattenverträgliche Pflanzen kommen auf die Nordseite, alle andern dementsprechend nach Süden.
Hecken sind sehr wichtige Biotope, die in unserer alten Kulturlandschaft weit verbreitet waren. Im Zuge der Flurbereinigung sowie auch durch Nutzungsänderungen
verschwanden die Hecken. Die noch übriggebliebenen Hecken werden sehr oft nicht mehr gepflegt und überaltern. Nur eine regelmässig geschnittene Hecke weist ein Maximum an Biodiversität
auf.
Eine Hecke ist ein wahrer Hotspot des Lebens. Bis zu 1000 verschiedene Pflanzenarten und etwa 4000 verschiedene Tierarten können in einer Hecke mit intaktem Krautsaum vorkommen, besonders wenn sie alt ist und regelmässig gepflegt wird. Jeder fünfte Vogel wurde schon in einer Hecke beobachtet. Das zeigt, wie wichtig der Lebensraum Hecke für viele Tier- und Pflanzenarten ist. Noch wertvoller wird der Lebensraum Hecke, wenn am Rand oder zwischen den einzelnen Hecken noch Lesestein- und Asthaufen angelegt werden. Genauso wichtig ist, wie bereits oben erwähnt, ein bis zu 4m breiter Krautsaum, der nur alle zwei bis drei Jahre gemäht wird.
Die Zeichnung stammt aus dem Buch von Helmut und Margit Hintermeier, Hecken & Feldgehölze. Sie zeigt deutlich den Strukturverlust in der Landschaft, hervorgerufen durch die Flurbereinigung. Für viele Tiere ist eine reich strukturierte Landschaft mit vielen mosaikartigen Lebensräumen überlebenswichtig. Zwischen den einzelnen Parzellen standen häufig Hecken als Einfriedung oder als natürlicher Zaun. Deshalb wird im alemannischen die Hecke auch als "Hag" bezeichnet.
Gepflanzt habe ich wurzelnackte Pflanzen. Sie sind günstiger als Containerpflanzen und wachsen besser an. Es handelt sich dabei um gebietsheimische Pflanzen.
Die ersten 8 Obstbäume haben ihren Weg in den Boden gefunden.
Die kleine neue Streuobstwiese besteht aus 2 Birnbäumen (Bayrische Weinbirne, Alexander Lukas). 2 Apfelbäumen (Blumberger Langstiel, Roter Berlepsch). 2
Kirschbäumen (Kordia, Unterländer) und aus 2 Zwetschgenbäumen (Schöneberger Zwetschge, Italienische Zwetschge). Gepflanzt habe ich ausschliesslich Hochstammbäume.
Wie wichtig Streuobstwiesen für die Artenvielfalt sind, entnehmen Sie bitte dem Kapitel "Streuobstwiesen" auf meiner Homepage.
Zwei der "Drei Musketiere" im Hecken-und Obstbaumpflanzeinsatz.
Die einzelnen Stationen sind gut beschildert wie die drei Beispiele zeigen.
Sie heissen nicht Athos, Porthos und Aramis, sondern Deutz, Bucher und Rapid. Meine drei grossen Helfer, die mir die Arbeit auf dem Grundstück erheblich erleichtern. Transportieren von Steinen, Heu oder Holz, die Wiesenteile mähen oder das Gemüsebeet pflügen-alles kein Problem für die drei Musketiere.
Der Deutz D2505, Baujahr 1967, Leistung 20 PS. Für die grossen Arbeiten kommt er zum Einsatz. Wird wieder einmal eine grössere Menge Steine oder Holz benötigt, so ist der alte Deutz die erste Wahl. Der D2505 ist eine äusserst zuverlässige Maschine. Noch nie hat er mich im Stich gelassen.
Der Bucher KT10 ist ein Einachstraktor mit Triebachsanhänger. Baujahr 1955, Leistung 10 PS, mit zuschaltbarem Allradantrieb. Gebaut wurde der KT10 in der Schweiz, als Allrounder für den Einsatz in den Schweizer Alpen. Die Maschine ist ein sogenannter Geräteträger. Entfernt man den Triebachsanhänger, können allerlei Anbaugeräte an der Zugmaschine angeschlossen werden, wie beispielsweise Pflug, Messerbalken, Bodenfräse oder ein Kartoffelroder.
Er ist der jüngste im Trio. Baujahr 1995, Leistung 8 PS, mit hydrostatischem Antrieb. Der Rapid Mondo ist ebenfalls wie der Bucher KT10 ein Einachstraktor, nur viel kleiner. An ihn können ebenfalls verschiedene Anbaugeräte angeschlossen werden, ähnlich wie beim Bucher KT10. Bei mir wird er aussschliesslich als Balkenmäher benutzt.